#3. Schritt: Zeit, Flug, Route

Nach dem du nun herausgefunden hast, wo es hingehen soll stellt sich jetzt die Frage nach dem Flug und der Route.
Dazu solltest solltest du schon ungefähr wissen, wie lange du unterwegs sein möchtest. Je nach dem ändert sich deine Route, denn du kannst mehr oder weniger Stopps einplanen oder an einem länger oder kürzer verweilen.

Ich verschaffe mir immer einen ungefähren Überblick über mögliche Stopps auf meiner Reise, bevor ich den Flug buche oder die Zeit genau festlege um zu schauen, ob meine Route ungefähr mit der Zeit übereinkommt. Es wäre sehr doof, wenn ich feststelle, dass ich einen Stopp auslassen muss, weil die Zeit nicht reicht und der Flug schon gebucht ist.

Mit einem Stopp meine ich übrigens ein Ort, an dem ich mindestens eine Nacht schlafe. Orte, an denen ich nur schlafe, auf dem Weg zu einem weiteren Ort zählen nicht dazu.

Route planen

Zeit planen

Flug finden

Gabelticket

One Way Ticket

„Around the wourld“-Ticket

Route planen

Hierfür lese ich sehr viel auf anderen Reiseblogs oder Internetseiten um das Land näher kennen zu lernen. Ich schreibe mir die Orte und ein paar Stichpunkte auf, die ich möglicherweise besuchen möchte.
Die Stichpunkte beschreiben Dinge, die ich dort tun kann oder Orte die ich besuchen möchte. Hierbei bekomme ich dann ein ungefähres Gefühl, wie lange ich an dem Stopp verbleiben sollte. Da ich (im Vergleich zu anderen Backpackern) sehr langsam reise, da ich ungern durch Orte und Attraktionen hetze plane ich selten weniger als zwei bis drei Nächte ein. Falls es mir dann, während meiner Reise trotz Recherche an einem Ort nicht gefällt passe ich meine Pläne dynamisch an und verkürze/verlängere meinen Aufenthalt.
So habe ich beispielsweise in Kazbegi (während meiner Georgien Reise) statt der geplanten zwei, ganze vier Nächte verbracht.

meine Skizze für die Georgien-Route
meine Skizze für die Georgien-Route

Wenn ich dann einige Stopps gesammelt habe, male ich mir eine grobe Skizze des Landes auf und trage die möglichen Stopps dort ein, wo sie geographisch liegen. Dadurch erhalte ich einen Überblick, wo die Orte liegen und in welcher Reihenfolge ich sie besuchen könnte. Natürlich kannst du dazu auch Google Maps oder Maps.Me benutzen. Da ich allerdings noch keine vorgeschlagene Route haben und nur die Städte sehen mag, die ich auch wirklich besuchen möchte, male ich mir das lieber auf. Dazu recherchiere ich natürlich, wie es andere Reisende gemacht haben und ob es eine Bus/Zugverbindung von A nach B gibt. Die Skizze muss auch gar nicht hübsch werden. Wie du hier siehst, ist meine auf einem Schmierzettel gelandet. Dennoch hat mir die Skizze geholfen die Orte an die Stellen zu sortieren, wo sie liegen. Ich habe hier alle Orte eingetragen, die ich interessant fand. Da fest stand, dass ich in Tiflis landen werde wurde die Stadt schon mit einer eins markiert. Während einer Reise nehme ich meine Skizze auch immer mit, um mögliche Änderungen mit geplanten Stopps abzugleichen. Auch kann ich bei Änderungen den neuen Stopp direkt eintragen. So kann ich mir besser vorstellen, wo er sich geografisch befindet. Falls du neugierig auf Georgien wurdest, geht es hier zu all meinen Beiträgen.

Wenn sich die Orte gut verbinden lassen schreibe ich meine grobe Route auf und trage dazu, wie viel Tage/Nächte ich dort verbringen möchte.
Anschließend kontrolliere ich, ob es ungefähr mit meiner geplanten Reisedauer übereinstimmt. Wenn nicht ändere ich entweder die Aufenthaltsdauer der Orte, füge/entferne eine der Stopps (hinzu) oder verlängere/verkürze die gesamte Reisedauer.

Zeit planen

Die Zeit ist natürlich ein wichtiger Faktor für die Planung. Sie entscheidet, wie lange du pro Stopp verweilen kannst, wie viele Stopps oder gar Länder möglich sind.
Natürlich ist die Dauer je Stopp oder auch der gesamte Aufenthalt in einem Land sehr davon Abhängig wie groß es ist oder wie viel es zu sehen gibt.
Ich versuche mich meist an die Faustregel „maximal ein Land pro Monat“ zu halten. Ich möchte, wenn ich in neues Land komme es voll und ganz erleben, es in mir aufnehmen und es kennen lernen. Für mich geht das nur, wenn ich mir Zeit lasse. Lieber bleibe ich an einem Stopp länger als das ich das Gefühl bekomme gestresst zu sein.
Auch ein persönlicher Tipp, den ich lernen musste: Wenn du länger unterwegs bist, plane unbedingt Pausetage oder Puffer ein. Andauernd von Stopp zu Stopp zu hetzen um so viel wie möglich sehen zu können ist auf Dauer wirklich anstrengend.
Reisen hat viele tolle Seiten (mich nicht falsch verstehen) aber wenn du mit dem Rucksack unterwegs bist musst du dauernd ein- und auspacken und in jeder neuer Stadt, an jedem neuen Ort musst du dich erstmal zurechtfinden. Jedes Land, jede Stadt funktioniert etwas anders. Das kann auch anstrengend sein. Daher auch Tage einplanen, an denen du einfach nur am Strand bist, den Tag in der Hängematte im Hostel verbringst oder einfach nur den Streetfoodladen um die Ecke ausprobierst.

Ansonsten zu der exakten Tagesplanung versuche ich mindestens zwei bis drei Nächte pro Stopp zu verbringen. Die Dauer entscheide ich dann ganz individuell nach Stopp. Bei meiner Recherche zur Route habe ich mir schon einige Stichpunkte zu den Orten aufgeschrieben. Je nach dem wie viele das sind plane ich einen Tag mehr oder weniger ein.

Abschließend ist zu sagen: Weniger ist mehr!

Ich lasse mir lieber etwas Zeit, genieße den Moment und verweile an einem schönen Platz, als das ich von Attraktion zu Attraktion hetze.

Flug finden

Falls du mit dem Auto oder Womo anreist ist dieser Punkt in deiner Planung natürlich nicht ganz entscheidend.

Nun geht es darum, einen möglichst günstigen und passenden Flug zu finden. Dazu vergleiche ich die üblichen Reiseportale und suche direkt bei den Airlines. Teilweise findet man direkt bei den Airlines günstigere Preise, da du dir die Gebühren des Reiseportals sparst.

Unbedingt zu beachten ist, ob dein Flug nur mit Hand- oder auch mit Aufgabegepäck ist. Meistens sind die Flüge nur mit Handgepäck deutlich günstiger. Aufgabegepäck später noch hinzuzufügen ist meistens sehr teuer, daher unbedingt vor der Buchung darauf achten.

Des weiteren werden die meisten Flüge mit Kreditkarte bezahlt. Falls du noch keine hast, schau im zweiten Schritt vorbei, da habe ich meine Learnings niedergeschrieben.

Gabelticket

Mit solchen Tickets fliegst du zum Beispiel von Frankfurt am Main nach Singapur. Zurück geht es dann von Bangkok nach Frankfurt. Du kommst und gehst in Deutschland von dem gleichen Flughafen, landest aber auf dem Hinflug an Flughafen A und fliegst von Flughafen B zurück.

Wie in dem oben beschriebenen Beispiel habe ich es selbst schon gemacht. Da ich ganze sieben Wochen in Asien unterwegs war wollte ich nicht wieder zu meinem Ausgangspunkt zurück.

Ich würde diese Art von Tickets auf jeden Fall empfehlen, wenn dein Start- und Endzeitpunkt feststeht, du aber längerfristig unterwegs bist. So kannst zu dich frei zwischen den beiden Flughäfen bewegen und musst am Ende nicht zu dem Ausgangspunkt zurück kehren.

One Way Ticket

Diese Tickets, wie der Name schon sagt, sind Einwegtickets. Du buchst dir nur einen Hinflug, den Rück- oder Weiterflug später, meist während der Reise.
Diese Ticketart ist die freiste Art zu Reisen. Man kann sich völlig frei entscheiden, wann es in ein neues Land oder an einen neuen Ort geht. Das ist besonders von Vorteil, wenn du nicht so weit im Voraus planst oder auch kein Enddatum hast.

Teilweise kann es jedoch passieren, dass das One Way Ticket teurer ist, als wenn du einen normalen Hin- und Rückflug zur Hälfte nimmst.

Auch sollte unbedingt auf die Einreisebestimmungen eines Landes geachtet werden. Manche Länder verlangen bei Einreise ein Ausreiseticket. Das muss natürlich kein Flugticket sein. Für Langzeitreisende, die sich nicht festlegen möchten gibt es hierfür sogar Agenturen, bei denen du Tickets mieten kannst. Sie stellen dir für einen gewissen Zeitraum (meist 24 Stunden) ein Ticket zur Verfügung. Mit diesem kannst du ganz normal einreisen und hast ein gültiges Ausreiseticket. Nach der Einreise wird das Ticket wieder storniert und du musst nur eine Gebühr an die Agentur zahlen.

„Around the wourld“-Ticket

Wenn es dann eher um Sachen Weltreise geht, möchte ich hier der Vollständigkeitshalber auch dieses Ticket erwähnen. Dieses Ticket kannst du bei den großen Fluggesellschaften buchen und bei einer Weltumrundung zwischen fünf- und 15 Stopps einlegen.
Bei manchen Angeboten gibt es auch eine zeitliche Begrenzung. Dann muss man beispielsweise die Flüge innerhalb von 180 Tagen nehmen.
Die einzige Einschränkung ist jedoch, dass du nur in ein Richtung fliegen kannst. Beispielsweise kannst du nicht von Deutschland nach Asien und dann nach Afrika.
Häufig wird Richtung Osten gereist.

Preislich kommt es darauf an. Manchmal gibt es last-minute Tickets, die im Vergleich etwas günstiger sind.

Wenn die Einschränkung für dich kein Problem ist, lohnt es sich auf jeden Fall diese nochmal genauer anzuschauen.

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